James Arthur Baldwin, geboren am 2. August 1924 in Harlem, New York City, als unehelicher Sohn von Emma Berdis Jones, die als Dienstmädchen in einem Privathaushalt arbeitete. Sein leiblicher Vater ist unbekannt. Seine Mutter heiratete zwei Jahre später den Arbeiter und Laienprediger David Baldwin, mit dem sie acht weitere Kinder hatte. Die Familie lebte in Armut. David Baldwin war ein strenger Erzieher, der die intellektuellen Neigungen seines Stiefsohnes ablehnte. James lernte seinen Stiefvater fürchten und schließlich hassen. Die Liebe zur Literatur und das Interesse am Schreiben verdankt Baldwin mehreren Lehrern, die sein Talent erkannten und förderten; der bekannteste war Countee Cullen, ein Dichter der sogenannten Harlem Renaissance. David Baldwin erzog seine Kinder im Sinne einer fundamentalistischen Frömmigkeit, predigte aber auch den Rassenhass gegen Weiße. Mit 14 Jahren wurde James Baldwin Laienprediger in der Kirche seines Stiefvaters. Der feurige Redestil, den er sich während dieser Zeit aneignete, prägte noch Jahrzehnte später seine öffentlichen Ansprachen sowie den Ton seiner Romane und Essays. Mit 17 distanzierte sich Baldwin von der Kirche – enttäuscht von der Unduldsamkeit und der apokalyptischen Rhetorik seines Stiefvaters. Noch vor seinem High School Abschluss 1942 verließ Baldwin die elterliche Wohnung. Er arbeitete zunächst bei der Eisenbahn, später ...